Künstliches Licht ist ein fester Bestandteil unseres Lebens. Ganz einfach, weil wir es beinahe für alle Tätigkeiten unseres Alltags brauchen, insbesondere jetzt wo die Tage immer kürzer werden. Gehen Sie gedanklich einmal Ihren Tagesablauf durch: wann könnten Sie auf Licht verzichten?

 

 

Die Allgegenwärtigkeit des Lichts
Die Allgegenwärtigkeit des Lichts hat zwei Effekte. Einerseits kommt es uns völlig natürlich vor, dass wir ständig Licht zur Verfügung haben.

Wenn nicht durch Leuchten im oder am Haus, dann über die Straßenbeleuchtung – und selbst in den dunkelsten Ecken hilft uns die Taschenlampenfunktion unseres Handys.

 

Foto: Nimbus

 

Freiheit durch künstliches Licht
Andererseits kann uns dadurch auch immer wieder bewusst werden, dass das richtige Licht eine Grundvoraussetzung darstellt, um unseren Alltag so gestalten zu können wie wir ihn wollen.

 

 

Zurück an den Anfang
Wenn wir zurück an die Anfänge des künstlichen Lichts gehen, dann ist allen voran das Feuer zu nennen. Zuerst in sehr einfacher Form – später als Flamme einer Öllampe.

Durch die Kontrolle des Feuers wandelten sich die Möglichkeiten der Menschen von Grund auf. Es spendete nicht nur Wärme und Sicherheit, sondern auch eine Lichtquelle, die dem Menschen ein Stück Unabhängigkeit vom Sonnenlicht verlieh.

Die Suche nach dem richtigen Licht war geboren. Die Öllampe wurde über die Jahrhunderte ständig angepasst und besonders stilistisch verändert, doch eine nächste Revolution des Lichts ließ lange auf sich warten.

 

Historische Zeichnungen von verschiedenen Ausführungen der Öllampe

 

Die elektrische Glühlampe
Erst 1880 war es soweit, als Thomas Edison die ersten elektrischen Glühlampe fertigstellte. Es änderte sich damit nicht nur die materielle Grundlage des Lichts, sondern auch wesentlich die Stärke der Beleuchtung.

Während eine Kerze um 1800 0,1 Lumen/Watt abzugeben vermochte, leistete die Glühlampe Edisons bereits 2,6 Lumen/Watt.

 

Der Erfinder der elektrischen Glühlampe: Thomas Alva Edison

 

Die Leuchtstoffröhre
Etwas mehr als 100 Jahre später kam es schließlich zur nächsten großen Weiterentwicklung: Die Kompakt-Leuchtstoffröhre erscheint auf den Markt. Inzwischen wurde der Zugang zu Licht auch infrastrukturell stark ausgebaut, was zu einer frühen Allgegenwärtigkeit des Lichts führte.

Die Leuchtstoffröhre mit einer Stärke von 70 Lumen/Watt steht symbolisch für eine flächendeckende Ausleuchtung, die den Menschen rein funktional unabhängig vom natürlichen Licht macht und damit völle neue Möglichkeiten aufzeigt.

 

Die Symbiose aus künstlichen und natürlichen Licht.

 

Die Beleuchtung der Gegenwart – LED
Heutige Leuchten erreichen eine Lichtausbeute von bis zu 231 Lumen/Watt. Grund dafür ist die LED-Technologie, die den vorläufigen Höhepunkt im Prozess von Leistungsmaximierung und Energieminimierung darstellt.

 

 

Der Beginn der quantitative Lichtplanung
Mit den immer steigenden Möglichkeiten der Beleuchtung wurde auch die Frage präsenter, wie diese konkret eingesetzt werden soll. Dabei stand allerdings lange Zeit nur die Funktionalität im Vordergrunnd.

Gute Beleuchtung zeichnete sich alleine durch technische Leistung der Beleuchtungsanlage und weniger durch ästhetische Wirkung aus.


„Licht zum Sehen, Licht zum Hinsehen, Licht zum Ansehen.“


 

Unsere qualitative Lichtplanung
Das änderte sich mit Richard Kelly, einem amerikanischen Lichtplaner und Pionier in diesem Gebiet. Er stellte neue Anforderungen und Fragen an die Beleuchtung und entwarf unter anderem die Dreiteilung „Licht zum Sehen, Licht zum Hinsehen, Licht zum Ansehen.“

 

 

Der Lichtplaner ergänzte die funktionale Betrachtung damit um ein Vielfaches. Neben dem Zweck den Sehkomfort zu erhöhen wird dem Licht nun auch die Aufgabe zugewiesen ausgewählte Teile des Raumes hervorzuheben und selbst eine ästhetische Komponente innerhalb des Raumes darzustellen.

 

 

Lichtplanung Heute
Die Lichtplanung, wie wir sie heute kennen ist nur ein kleiner Abschnitt auf dem Weg zur Allgegenwärtigkeit des Lichts. Und dennoch steht dieser Abschnitt für Licht in seiner besten Form.

In unseren Lichtkonzepten wird nicht nur die Funktionalität perfektioniert. Es geht uns darum Licht erlebbar zu machen und eine Beleuchtung zu schaffen, die für sich selbst steht, die Schönheit des Wohnraums hervorhebt und diesen durch die eigene Ästhetik bereichert.

 

Mit LICHThellen Grüßen,
Anna-Lena Klensang